5.1.26 Prüfprotokoll vor Eingriffen
1 Ziel und Zweck
Einführung eines allgemeinen Verfahrens zur Vermeidung von Seitenverwechslung, falschen OP-Verfahren und OPs für den falschen Patienten
2 Anwendungsbereich
Alle operativen Eingriffe in Narkose oder Sedierung Ausgenommen sind:
- Einzelorgan-Eingriffe, Kaiserschnitt, Herzchirurgie
- Interventionelle Eingriffe, wo die Seite nicht vorgegeben ist. Es soll jedoch eine bevorzugte Seite in der Einrichtung geben. Meistens ist dies aus apparativen oder anderen technischen Gründen unvermeidlich. Muss aus bestimmten Gründen davon abgewichen werden, soll dies bereits bei der Anmeldung und dann mit entsprechenden Hinweisen auf den Unterlagen übermittelt werden.
- Zähne: Zähne in der Dokumentation und auf den Röntgenbildern markieren
- Frühgeborene. Bei ihnen kann der Farbstoff zu permanenter Farbpartikel-Einlagerung führen.
3 Beschreibung
3.1 Überprüfung der Identität vor der Operation
Bei folgenden Gelegenheiten muss die Identität des Patienten, des OP-Verfahrens und evtl. der zu operierenden Seite überprüft werden: · zum Zeitpunkt des Abrufes zur OP · zum Zeitpunkt des Eintreffens im OP-Bereich · zum Zeitpunkt des Überganges der Verantwortung für den Patienten von einen anderen Behandler · zum Zeitpunkt des Verlassens der präoperativen Wartezone und/oder beim Wechsel in den Operationsbereich. Wenn möglich soll der Patient an der Identifikation beteiligt sein. Dazu soll der Patient mit seinem Namen angesprochen werden und erwähnt werden, was vorgesehen ist. Gleichzeitig wird dem Patienten das Ver-trauen darin übermittelt, dass seine Identität bekannt ist.
3.2 Vollständigkeit der Unterlagen
Vor der Operation muss geprüft werden, ob · die Krankenakte und die Einverständniserklärung vorliegen. · die für die Operation wichtigen Röntgenbilder korrekt gekennzeich-net und am Leuchtkasten im OP aufgehängt sind · die Implantate und spezielle Ausrüstung vorhanden sind
3.3 Markierung des Operationsgebietes
· Das OP-Gebiet soll markiert werden. Andere Markierungen sollen unterbleiben, es sei denn, dies ist für den Eingriff selbst unverzichtbar. · Die Markierung muss unmissverständlich sein. Meistens wird die Schnitt-führung eingezeichnet · Die Markierung soll mit dem Namenszeichen versehen werden.n und ab-gezeichnet werden. · Der Operateur soll bei der persönlichen Vorstellung beim Patienten präoperativ das OP-Gebiet kennzeichnen. · Die Markierung muss auch nach der Hautdesinfektion und der Abdeckung erkennbar sein. · Das Verfahren soll für die gesamte Abteilung, am besten für das gesamte Krankenhaus festgelegt werden. · Zumindest müssen alle OP-Gebiete gekennzeichnet werden bei paariger der Organe oder mehrfacher Anlage wie Hände, Beine, Finger, Zehen oder Höhe des Zuganges bei Wirbelkörpern. · Wenn möglich soll der Patient bei der Markierung beteiligt sein. · Man sollte festlegen, wie vorgegangen wird, wenn ein Patient die Markierung ablehnt.
3.4 Auszeit unmittelbar vor dem operativen Eingriff
Bevor der Eingriff begonnen wird, wird förmlich die Auszeit aufgerufen und folgendes geprüft und das Ergebnis in einer Checkliste aufgezeichnet: · Identität des Patienten ist gesichert · Einverständniserklärung für den geplanten Eingriff liegt vor · Es ist die richtige Seite und das richtige OP-Gebiet ausgewählt. · Die für den Eingriff nötigen Implantate sind vorhanden · Instrumente und Materialien sind vorhanden. · Der Patient ist korrekt gelagert.
3.5 Verfahren außerhalb des OPs und auf Station
Von dem geschilderten Ablauf kann bei Prozeduren auf Station nur abgewichen werden, wenn das Verfahren von jemandem ausgeführt wird, der von der Entscheidung bis zur Durchführung derselbe bleibt und kein wesentlicher zeitlicher Abstand besteht. Die Auszeit sollte sich jeder vor Beginn des Eingriffes nehmen!
4 Dokumentation
Checkliste für Vorbereitung, Einschleusung und Auszeit auf Time-out-Protokoll
5 Ressourcen
Zeitbedarf
Markierung während der Visite des Operateurs: drei Minuten Auszeit bei OP: wenige Sekunden
6 Zuständigkeit
Der einen Patienten Übernehmende überprüft die Identität des Patienten auf den mitgegebenen Unterlagen
7 Hinweise und Anmerkungen
8 Mitgeltende Unterlagen
8.1 Literatur
Universal Protocol der Joint Commission